Emma Weidele

Ich bin 1951 geboren und von Beruf  Bürokauffrau. Ich bin seit 1971 verheiratet, habe 2 erwachsene Kinder und in der Zwischenzeit 1 Enkeltochter, die ich als Tagesmutter seit Januar 2005 betreue. Mein Mann ist Beamter. Er arbeitet in Stuttgart und kommt erst um 20:00 Uhr nach Hause. Deshalb kann ich tagsüber viel Zeit für die Kinderbetreuung aufbringen.

Warum bin ich Tagesmutter geworden?

Als meine Tochter für ihre Tochter Alina -geboren Oktober 2004- eine Tagesmutter suchte, habe ich mich spontan bereiterklärt, meinen Job als Bürokauffrau zu kündigen um als Tagesmutter mein Enkelkind zu betreuen. Ich sah darin eine neue Herausforderung für mich.

Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, habe ich den Qualifikationskurs beim FrauenBegegnungsZentrum in Sigmaringen abgeschlossen.
Ich kann hier an dieser Stelle sagen, es macht sehr viel Spass, mit Kindern den Tag zu verbringen, denn als die eigenen Kinder klein waren, hatte ich nicht sooooo viel Zeit für sie. Trotzdem sagen meine Töchter heute, dass sie eine sehr schöne und abwechslungsreiche Kindheit hatten.

Hier noch ein Zeitungsartikel aus dem Südkurier:

Familie und Leben vom  25.06.2007

Spiel, Spaß und viel Verantwortung

VON KIRSTEN JOHANSON

 
Bild: Johanson

Hat viel Zeit für ihre Enkelin Alina: Tagesmutter und Oma Emma Weidele, hier beim Kaufladen spielen. Wenn sich ein Paar entschließt, ein Kind zu bekommen, ist es häufig die Mutter, die aus dem Beruf aussteigt und sich der Erziehung widmet. Sind beide Elternteile berufstätig oder suchen aus anderen Gründen nach Betreuung außerhalb von Kindergarten und Tagesstätte, können sie ihren Nachwuchs einer Tagesmutter anvertrauen. "Si-Sa-Singenmaus" tönt leise Kindermusik aus dem Spielzimmer, Leo (1) liegt schlummernd auf der Matratze unterm Zeltdach, Alina (2) nascht Himbeeren aus dem Garten. "Wir haben unsere ehemalige Garage zum Spielzimmer umfunktioniert, neue Türen und Fenster eingebaut, eine Fußbodenheizung und Küchenzeile installiert und auch eine extra Kindertoilette", erzählt Emma Weidele. Die 56-Jährige ist seit 2005 als Tagesmutter tätig. Neben ihrer eigenen Enkelin betreut sie momentan zwei weitere Kinder, deren Mütter berufstätig sind. "Leo ist zwei Mal wöchentlich von 8 bis 12 Uhr bei mir. Alina habe ich jeden Tag, Lara kommt unregelmäßig, wie es eben gerade nötig ist." Das bunte Spielzimmer in dem Einfamiliehaus lässt keine Langeweile aufkommen. Vom Kaufladen übers Bobby-Car bis hin zu Kasperletheater, Schaukelpferd und Trampolin: Es bleiben keine Wünsche offen. Am großen Tisch mit der Eckbank kann geknetet, gebastelt und gemalt werden. Auf dem Regal darüber steht die Fachliteratur, die eine Tagesmutter so braucht: Basteln für Kinder, Gestalten mit Papier, Advents- und Weihnachtsbasteln.... Kinderbücher zum Vorlesen gibt es natürlich auch jede Menge. "Mein Mann pendelt täglich nach Stuttgart und kommt erst am Abend wieder, ich habe also viel Zeit. Wenn ich Kinder in meiner Obhut habe, konzentriere ich mich voll und ganz auf sie. Die Hausarbeit erledige ich am Abend", sagt die patente Frau mit dem Kurzhaarschnitt. Sie selbst hat zwei Töchter groß gezogen, die beiden sind heute 32 und 35 Jahre alt. "Als meine ältere Tochter schwanger war, stellte sich die Frage, ob sie in Elternzeit geht. Doch damals war sie in Ravensburg gerade beruflich aufgestiegen, sie arbeitet in der Pharmatechnik. Also habe ich spontan entschlossen, meinen Job als Bürokauffrau aufzugeben und offiziell Tagesmutter zu werden." Den Schritt bereut sie nicht. "Ich genieße die Zeit. Es macht Spaß, die Kinder aufwachsen zu sehen. Und ich persönlich komme unter junge Leute, indem ich viele junge Mütter treffe!" Die Raster Tagesmutter unternimmt viel mit ihrer Enkelin - und davon können auch die Tageskinder profitieren: Musikgarten in Pfullendorf, Kinderturnen in Wald, Krabbelgruppe in Sauldorf. "Doch wenn wir zu Hause sind, spielen wir im Spielzimmer oder gehen in den Garten. Dort haben wir genug zu tun. Es gibt Sandkasten, Schaukel, Klettergerüst und Rutsche. Mit drei Kindern ins Freibad gehen, würde ich nicht wagen, da ist die Verantwortung zu groß. Aber wir haben ja ein Schwimm- und Planschbecken im Garten." Eben weil sie sich der Verantwortung bewusst ist, hat Emma Weidele beim Frauenbegegnungszentrum (FBZ) Koordinierungsstelle in Sigmaringen eine Qualifikation erworben. "Diesen Kurs kann ich nur empfehlen. Inzwischen ist die Teilnahme für offiziell angemeldete Tagesmütter ohnehin vorgeschrieben", erzählt sie. Die beim FBZ angesiedelte Koordinierungsstelle für Tageseltern bietet in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Sigmaringen regelmäßig Qualifizierungslehrgänge für angehende Tageseltern an. Grundlagen aus der Kindertagespflege werden ebenso vermittelt wie der Umgang mit Medien, Kinderspiele oder Hilfe bei Problemsituationen.


Erfahrungsaustausch: Zum Erfahrungsaustausch treffen sich die Tageseltern einmal im Monat im Frauenbegegnungscenter in Sigmaringen.  Eltern, die mehr über die alternative Betreuungsform für Kinder erfahren möchten, sind willkommen. Anmeldung unter Tel. 07571/681163.
Koordinierungsstelle:Wer für sein Kind eine Tagesmutter sucht oder sich für einen Qualifikationskurs anmelden möchte, kann sich an die Koordinierungsstelle im Frauenbegegnungszentrum (FZB) wenden. Ansprechpartnerinnen mit FBZ sind Marlies Hanschke und Beate Keller, Tel. 07571/681163. Infos im Internet unter: www.frauen-begegnungs-zentrum.de
Landratsamt:
Wer Tagesmutter werden will, kann sich bei Ingrid Höfer, Fachstelle Kindertagespflege im Landratsamt Sigmaringen, informieren. Tel. 07571/1024258.